Warum ist Präqualifikation so wichtig?

Ausgleich eines Wettbewerbnachteils
Die Bauwirtschaft verkauft kein fertiges Produkt, sondern die Leistungsbereitschaft, ein Bauwerk an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit nach den Vorgaben des Bauherrn zu erstellen. Anders als auf dem Produktmarkt kann daher der Bauherr als Käufer nicht vorab das Produkt begutachten und danach seine Kaufentscheidung treffen. Der Bauherr kauft ein künftig zu erstellendes Bauwerk. Daher braucht er andere Mechanismen, um eine qualifizierte Auswahl unter den für ihn in Frage kommenden Bauunternehmen treffen zu können.

Präqualifikationsverfahren gab es zuvor in fast allen europäischen Ländern, jedoch nicht in Deutschland. Dies war ein großer Nachteil für deutsche Bauunternehmen:
Sie mussten die jeweiligen landesspezifischen Präqualifikationsverfahren durchlaufen, während ausländische Bauunternehmen ungehindert auf dem deutschen Markt mitbieten konnten. Diese Wettbewerbsungleichheit ist mit ein Grund dafür, dass die Renditen der deutschen Bauunternehmen im europäischen Vergleich zu gering sind.

Mit der Einführung der Präqualifikation in Deutschland ist dieser Wettbewerbsnachteil für deutsche Unternehmen ausgeglichen. Die Präqualifikation stellt daher die Chancengleichheit wieder her.

 

Ein Weg vom Preisdumping zum Qualitätswettbewerb
Das Präqualifikationsverfahren ermöglicht eine bessere Bekämpfung von illegalen Praktiken in der Bauwirtschaft. Es bietet die Möglichkeit, die Spreu vom Weizen zu trennen und bedeutet für technisch qualifizierte und leistungsfähige Unternehmen, an einem gerechten und ihren Kenntnissen entsprechenden Wettbewerb teilzunehmen. Die Marktchancen für die Unternehmen der deutschen Bauwirtschaft werden somit verbessert.

 

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