Bauwirtschaft begrüßt schnelle Entscheidung im Saar-Umweltministerium

Nachdem die Baubranche seit 1. Oktober 2016 vor massiven Problemen bei der Entsorgung von Styropor-Abfällen stand, begrüßt der AGV Bau Saar die beim gestrigen Krisengipfel von Umweltministerium und EVS gefundene (Zwischen-) Lösung.

Hauptgeschäftsführer Claus Weyers zeigte sich erfreut, dass insbesondere die Dachdecker nicht weiter auf den als „gefährlichen Abfall“ deklarierten Dämmplatten sitzen bleiben sollen: „Das Saarland hat auf unseren Hilferuf  als eines der ersten Bundesländer reagiert und einen pragmatischen Lösungsansatz für die Betroffenen entwickelt.“

Dauerhafte Lösung für HBCD-Abfälle erforderlich

Das Dämmstoffproblem müsse aber nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft gelöst werden für Bauunternehmer und Bauherren. Weyers dazu: „Die Folgen der neuen Regelungen konterkarieren letztlich die Ziele des von Bundesbauministerin Hendricks ins Leben gerufenen Bündnisses für kostengünstiges Wohnen und Bauen. Innerhalb kurzer Zeit sind die Kosten für die Entsorgung dieser Bauabfälle von 200 EURO/t auf bis zu 7.000 EURO/t angestiegen.“

Sowohl Umsetzung als auch als Vollzug des Abfallrechts sind eindeutig Ländersache. Während im Regierungsentwurf der Bundesregierung für die AVV-Novelle nur bestimmte Stoffe als gefährlich eingestuft waren, haben die Länder für die darin enthaltenen Verschärfungen gesorgt. „Wir fordern das Saarland auf, hier über den Bundesrat ein Änderungsverfahren einzuleiten, um den dynamischen Verweis in der AVV auf die POP-Verordnung zu korrigieren“ so Weyers. Darüber hinaus müssten alle saarländischen Müllverbrennungsanlagen in die Lage versetzt werden, HBCD-haltige Dämmmaterialien anzunehmen, um die Unternehmen in ihrem Einzugsbereich bei der Anlieferung bzw. Entsorgung zu unterstützen.“

Für sachliche Rückfragen steht Ihnen von Unternehmerseite der Landesinnungsmeister der Dachdeckerinnung, Herr Peter Braeuning (Tel. 06897 95240), von Verbandsseite Herr Dipl.-Ing. Martin Vanoli (Tel. 0681 3892531) zur Verfügung.