02.02.2016

Ehrung der Landesbesten in den Bau- und Ausbauberufen

Foto: Becker&Bredel

Traditionell ehrt der AGV Bau Saar an Mariä Lichtmess seine besten Junghandwerker. In diesem Jahr fand die kleine Feierstunde am 2. Februar 2016, dem Namenstag von Blasius, u.a. Patron der Bauarbeiter, Maurer und Gipser, im Haus der Athleten an der Hermann-Neuberger-Sportschule statt. AGV Bau Saar-Präsident Bernardi und Geschäftsführer Martin Vanoli begrüßten neben den 13  Nachwuchskräften deren Angehörige, Ausbildungsbetriebe und zahlreiche Vertreter von Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Schulen.

Als Geschäftsführer des Ausbildungszentrums Bau beglückwünschte Martin Vanoli die Landesbesten, die „im Rahmen ihrer Ausbildung Vorbildliches geleistet hätten und mir ihrer Leistungsbereitschaft und Qualifikation gute Repräsentanten für das Handwerk und die Bauwirtschaft seien“. Es erwarte sie ein interessanter Job in einer Hightech-Branche mit spannenden Bauaufgaben und hervorragenden Aufstiegsmöglichkeiten. Vanoli betonte, dass in der heutigen Gesellschaft viel zu Wenigen bewusst sei, dass ein praktischer Bildungsweg sich oft mehr lohne als ein Studium. Denn für eine Beschäftigung mit Führungsverantwortung sei ein Hochschulabschluss keineswegs Pflicht und auch im Hinblick auf Karriere-  und Gehaltsaussichten könnten Praktiker mit beruflicher Aufstiegsfortbildung ihren akademisch gebildeten Kollegen „auf Augenhöhe“ gegenübertreten.  Mit dem Zitat des amerikanischen Bürgerrechtlers Malcom X „Bildung ist der der Pass für die Zukunft, denn Morgen gehört denen, die sich heute darauf vorbereiten“ stimmte Vanoli die Preisträger auf lebenslanges Lernen ein.

In der festen Überzeugung, dass Handwerk auch in Zukunft goldenen Boden hat, gratulierte Minister Reinhold Jost vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes den Preisträgern zu ihren besonderen Leistungen. „Ihre Voraussetzungen für ein erfülltes und ertragreiches Berufsleben“, so Jost, „  sind trotz aller konjunktureller Unwägbarkeiten hervorragend“. Selten seien die Voraussetzungen für Investitionen in Wohnungsbau und Infrastrukturmaßnahmen besser gewesen als dieser Tage. So profitiere des Baugewerbe von der aktuellen Situation im Zuge der Flüchtlingskrise in doppelter Hinsicht: Zum einen suche die Branche seit Jahren händeringend nach Nachwuchs. Zum anderen besinne sich die Politik im Land, aber auch im Bund gerade wieder auf die Idee des sozialen Wohnungsbaus – nicht nur für Flüchtlinge. Neben Konjunkturprogrammen und Finanzierungsmodellen hätte sein Ministerium gerade auch ein Programm „zur Förderung der nachhaltigen Dorfentwicklung im Saarland“ aufgelegt, das allen Menschen in Dorfgemeinschaften zugute kommen solle und nicht zuletzt auch im Zuge der Wohnraumbeschaffung bei den Betrieben der Bau- und Ausbauwirtschaft im Saarland ankomme. Abschließend dankt Jost den Ausbildern und heimischen Ausbildungsbetriebe, die den jungen Preisträgern ihre Chancen erst eröffnet hätten.

„Für die Bauwirtschaft sind Sie etwas ganz Besonderes, sozusagen die Zukunft unseres Wirtschaftszweiges“. Mit diesen Worten zollte AGV Bau Saar-Präsident Hans-Ludwig Bernardi den Landesbesten Respekt und Anerkennung für ihre Leistung und warb gleichzeitig für eine Ausbildung in der Bauwirtschaft. „Während in den Industrieunternehmen der Gedanke des Profites an erster Stelle steht und große anonyme Einheiten herrschen, geht es in der Bauwirtschaft familiärer zu“. Zumeist als Familienunternehmen geführt, bestehe ein anderer Bezug, ein anderes Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Auch die Art der Tätigkeit unterscheide sich maßgeblich, sei doch oftmals noch wahre Handwerkskunst und –tätigkeit gefragt. „Als Aushängeschilder und Werbeträger für die Bauwirtschaft brauchen wir Sie“, so Bernardi abschließend, daher „seien Sie stolz auf Ihre Leistung, reden Sie darüber, suchen Sie sich ihre künftigen Kollegen und verhelfen Sie so Ihrer Branche zu leistungswilligem und fähigem Nachwuchs“.

Jahrgangsbester wurde Mario Bernardi aus Völklingen. Ausgebildet im elterlichen Zimmererbetrieb belegte Mario den 1. Platz bei den Saarländischen Meisterschaften im Bauhandwerk und errang mit seinem 1. Platz bei den Deutschen Meisterschaften die Goldmedaille im Zimmererhandwerk.  Mario macht derzeit seine zweite Ausbildung im Dachdeckerhandwerk und strebt anschließend seinen Meister als Zimmerer und Dachdecker an.

Einen guten 4. Platz errang Eduard Deckert, ausgebildet in der Firma burgard Ausbau und Fassade GmbH & Co. KG in Homburg - nach seinem 1. Platz bei den Saarland-Bauberufsmeisterschaften  - bei den Deutschen Meisterschaften im Stuckateurhandwerk. Mark Paulat, ausgebildet bei der Firma Manderscheid & Co., Neunkirchen, belegte neben seinem 1. Platz im Landeswettbewerb bei den Maurern im Bundesleistungswettbewerb den 12. Platz.

Landesbeste aus dem Bereich Bauindustrie wurden im Beton- und Stahlbetonbauerhandwerk Jan Wenninger, ausgebildet bei der Bautra Baugesellschaft mbH,  St. Ingbert, und im Straßenbauerhandwerk Till Graber, ausgebildet bei der dittgen Bauunternehmen GmbH, Schmelz. Erstmals in der über 20jährigen Geschichte der Bestenfeier wurde ein Gleisbauer geehrt: Zinar Gök, ausgebildet bei der Deutschen Bahn AG in Saarbrücken. Für die bundesweit beste Prüfung bei den Hochbaufacharbeitern wurde Marius Schneider, ausgebildet in der Bauunternehmung Wolff GmbH & Co. KG, Saarbrücken, ausgezeichnet.

Im Maler- und Lackiererhandwerk belegte Ruven Krumm, ausgebildet im Malerbetrieb Jörg Krumm in Friedrichsthal den 1. Platz vor Ibrahim Belbassi, ausgebildet  im Berufsfortbildungswerk Zweibrücken.

>> Liste der Preisträger

>> Rede Präsident Hans-Ludwig Bernardi

>> Bildarchiv

Sperrfrist:  Dienstag, 2. Februar 2016, 16.00 Uhr

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