09.02.2015

Karriere mit Lehre

Anlässlich der Ehrung der Landesbesten führte der AGV Bau Saar Interviews mit den Jahrgangsbesten Blau und Schumacher und deren Lehrherren

Karriere mit Lehre:
Maurer stellen gleich zwei Jahrgangsbeste!

Felix Schumacher und Fabian Blau heißen die Jahrgangsbesten der diesjährigen Landesbestenehrung.  Und es ist das erste Mal in der langen Tradition der Ehrungen, dass gleich zwei  Jahrgangsbeste für ihre tollen Leistungen geehrt wurden. Felix Schumacher wurde in der Bauunternehmung Schröder GmbH & Co. KG, Lebach, ausgebildet  und qualifizierte sich über den Landesleistungswettbewerb bei den Maurern sogar für die Deutschen Meisterschaften, bei denen er dann einen hervorragenden 7. Platz belegte. Fabian Blau durchlief seine Ausbildung bei der Bauunternehmung Heitz & Sohn GmbH in Rehlingen-Siersburg und wurde Jahrgangsbester aufgrund seiner hervorragenden Prüfungsergebnisse.

Mit den beiden Preisträgern und ihren Lehrherren führte der Saar Bau Report am Rande der Ehrung folgende Interviews:

SBR: Herr Schumacher, herzlichen Glückwunsch zu Ihren tollen Leistungen, auf die Sie zu Recht stolz sein können! Wie kamen Sie eigentlich zu Ihrem Ausbildungsberuf?

Schumacher:  Mein Vater arbeitet in einem Zulieferbetrieb und brachte mir so den Beruf des Maurers nahe. In der Firma Schröder konnte ich dann ein Praktikum machen, das mir sehr viel Spaß gemacht hat und nachdem ich dann beschloss, eine Ausbildung als Maurer zu machen.

SBR: Was hat Ihnen in Ihrer Ausbildung besonderen Spaß gemacht?

Schumacher: Zunächst einmal die handwerkliche Tätigkeit an sich und insbesondere das Mauern. Ich konnte gleich von Anfang an mit auf die Baustellen rausfahren und am Abend sehen, was ich am Tage geschafft habe.

SBR: Und was planen Sie für Ihre Zukunft?

Schumacher:  Ich wurde in meinem Betrieb übernommen und arbeite jetzt in der Kolonne mit, was mir sehr viel Spaß macht. Allerdings möchte ich gerne noch eine dreijährige Ausbildung zum Meister in Abendform anschließen und freue mich, dass die Firma Schröder dies auch unterstützt. Als Landesbester und Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften hoffe ich, in das Förderprogramm der Handwerkskammer aufgenommen zu werden.

SBR: Was sind Ihre Hobbies?

Schumacher:  Meine Hobbies sind Waveboard, Geocaching und vor allem das Treffen mit Freunden.

SBR:  Herr Schröder, auch Ihnen herzlichen Glückwunsch für die Leistung ihres Junggesellen, an der Sie als Lehrherr ja maßgeblich beteiligt waren! Welche Voraussetzungen muss ein Azubi bei Ihnen haben und worauf legen Sie in der Ausbildung besonderen Wert?

Thomas Schröder:  Wir sind ein Betrieb mit acht handwerklichen und vier kaufmännischen Angestellten, der neben Neubauten vor allem auch Umbau- und Sanierungsarbeiten bis hin zur Kanalreinigung durchführt. Wir arbeiten viel mit Nachunternehmern, was die hohe Anzahl an kaufmännischen Angestellten erklärt. Bei unserer geringen Anzahl an gewerblichen Mitarbeitern sind vor allem Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und eine  gute Integration in die Gemeinschaft zwingend notwendig. Herr Schumacher hat sich hervorragend eingefügt, war immer zuverlässig, pünktlich und hat in den ganzen Jahren keinen einzigen Tag gefehlt.

SBR: Was muss ein junger Mensch, Frau Schröder,  tun, um bei Ihnen Azubi zu werden? Werden Sie weitere Azubis ausbilden?

Schröder:  Wir haben in der Vergangenheit schon mehrere Azubis ausgebildet und dabei sehr positive Erfahrungen wie die mit Herrn Schumacher, aber auch schlechte Erfahrungen gemacht. Es wird für uns Betriebe immer schwieriger, gute Azubis zu finden. Der gute Wille des Betriebes allein reicht nicht; erhielten wir früher viele gute Bewerbungen so gehen diese zwischenzeitlich gegen Null. Ein Azubi sollte handwerkliches Geschick mitbringen und die vorgenannten Eigenschaften besitzen und vor allem Dingen Interesse und Freude an seinem Beruf haben. Unser nächster Azubi wird voraussichtlich unser eigener Sohn sein, der den Beruf des Maurers von der Pike auf lernen wird.

 

SBR:  Seit wann bilden Sie, Herr Heitz, aus, in welchen Berufen und welche Voraussetzungen muss ein Azubi bei Ihnen haben?

Heitz:  Wir bilden aus seit 1974. Unser erster Azubi war mein Bruder, danach haben wir in den letzten Jahrzehnten weit über 100 junge Menschen zum Maurer ausgebildet. Hauptvoraussetzung ist natürlich die Lust am Beruf, aber auch, dass man sich vorab informiert, was auf einen zukommt. Denn in der heutigen Zeit ist es mehr denn je wichtig, eine Entscheidung fürs Leben zu treffen. Dafür ist die Baubranche prädestiniert, denn in keiner anderen Branche gibt es so viele Karrierechancen. Ich persönlich kann nur jedem jungen Menschen empfehlen, sich für eine Ausbildung am Bau zu entscheiden.

SBR: Was ist Ihr Motto in Bezug auf die Ausbildung?

Heitz: Das kann man nicht mit einem Satz beantwortet, da es vielschichtig ist. Wir wollen vor allem jungen Menschen einen Weg zeigen, wie sie für ihr Leben berufliche Zufriedenheit erlangen und mit einer entsprechenden Vergütung auch eine Familie gründen und Eigentum bilden können. Insofern gilt: Wenn jemand Lust an einer Ausbildung hat, bitte melden! Er wird erstaunt sein, welche Möglichkeiten er für sich und sein Leben erwirbt.

SBR: Worauf legen Sie in der Ausbildung besonderen Wert?

Heitz: Wir legen darauf Wert, dass ein junger Mensch in Praxis und Theorie ausgebildet wird. Nach Abschluss seiner Ausbildung bieten wir praktisch eine Übernahmegarantie. Besteht dann der Wunsch sich weiterzubilden, so unterstützen wir gerne die Ausbildung zum Polier oder gar Meister, mit der dann weitergehende selbstständige Aufgaben übernommen werden können. Und natürlich auch der Verdienst entsprechend erhöht werden kann.

SBR: Was muss ein junger Mensch tun, um bei Ihnen Azubi zu werden?

Heitz:  Bei Interesse kann sich jeder gerne bei uns bewerben. Da wir bislang immer über ausreichend Bewerbungen verfügt haben, brauchten wir nicht selbst zu annoncieren. Wir haben in den vergangenen Jahren auch junge Menschen ausgebildet, die keinen Hauptschulabschluss hatten. Auch diese sind übernommen worden, einer von ihnen, und das freut mich besonders, hat es sogar zum Vorarbeiter gebracht.

SBR: Was hat Herrn Blau besonders ausgezeichnet?

Heitz:  Herr Blau hatte bereits durch seinen Vater Zugang zu seinem Beruf. Er hat mit sehr viel Interesse und großem Engagement seine Ausbildung absolviert. Dazu kann ich nur gratulieren!

SBR: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich in Bezug auf die Ausbildung wünschen?

Heitz:  Ich wünsche mir, dass mehr junge Menschen ihre Zukunft, ihre mit keinem anderen Beruf zu vergleichenden Karrierechancen am Bau erkennen und nutzen. Der Bau bietet einen Arbeitsplatz auf Lebenszeit mit festen Verdienstmöglichkeiten.

SBR: Herr Blau, auch Ihnen herzlichen Glückwunsch zu Ihrer tollen Leistung. Wie kamen Sie zu Ihrem Ausbildungsberuf?

Blau: Über meinen Vater bekam ich die Möglichkeit, im Rahmen eines Ferienjobs bei der Firma Heitz in den Beruf des Maurers reinzuschnuppern und die handwerkliche Arbeit hat mir gleich Spaß gemacht. Ich habe dann verschiedentlich Samstags gearbeitet und bekam das Angebot, bei der Firma Heitz eine Ausbildung zu machen. Durch mein Abitur konnte ich die Ausbildung auf zwei Jahre verkürzen.

SBR: Was hat Ihnen in der Ausbildung besonderen Spaß gemacht?

Blau:  Generell ist es sehr schön, dass man am Abend sieht, was man tagsüber geleistet hat. Der Maurerberuf ist sehr abwechslungsreich, man muss einfach etwas können und steht täglich vor neuen Voraussetzungen. Keine Arbeit gleicht der anderen, arbeiten nach Schema A ist nicht angesagt. Wenn man überlegt, dass wir von kleinen Wohnhäusern bis zu ganzen Wohnblöcken erstellen, kann man sich vorstellen, was hier alles zu tun ist.

SBR: Was planen Sie für Ihre Zukunft?

Blau: Ich plane im kommenden Jahr mein Studium zum Baumanagement aufzunehmen und später in einer großen Firma als Bauleiter zu arbeiten.

SBR: Was empfehlen Sie anderen, die vor der Berufswahl stehen?

Blau: Wichtig ist es vor allem, sich über die Berufe zu informieren, schließlich wird man die kommenden 40 Jahre in diesem Beruf arbeiten. Dabei sollte die Vergütung letztlich nicht die ausschlaggebende Rolle spielen. Sinnvoll ist es auch, einfach mal in einem Praktikum zu schauen, ob der angestrebte Beruf auch wirklich Spaß macht. Man lernt auf diese Weise am besten das Berufsbild, den Betrieb, die Kollegen und den Chef kennen. Auch wenn sich nachher rausstellen sollte, dass es doch nicht das richtige ist, so ist es doch eine wertvolle Erfahrung.

SBR: Was sind Ihre Hobbies?

Blau:  Fußball, Motorrad und mit Freunden treffen.

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