11.10.2013

Bauen – Berufe mit Zukunft

Steigerung der Bau-Ausbildungszahlen gegen den Trend

Bauen hat Zukunft. Während das Handwerk saarlandweit mit Nachwuchsmangel zu kämpfen hat     (- 13,8 %), konnte die Saarländische Bauwirtschaft erneut leicht zulegen und am 11. Oktober 2013 bei einer kleinen Feierstunde in ihrem Ausbildungszentrum insgesamt 254 neue Auszubildende begrüßen.

Dass Nachwuchswerbung Erfolg hat, beweist nicht zuletzt das saarländische Stuckateurhandwerk, das nach einer Werbekampagne zu Beginn dieses Jahres einen rekordverdächtigen Zuwachs von rund 30 % zu verzeichnen hat. Daher stellt auch die Begrüßung der neuen Baulehrlinge am 11. Oktober 2013 im Ausbildungszentrum AGV Bau Saar den Auftakt zu einer groß angelegten Bau-Azubi-Kampagne 2013/14 dar.

Denn, und das darf man bei aller Freude über die positiven Zahlen nicht vergessen, auch die Bauwirtschaft hat der Fachkräftemangel erreicht. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Gesamtzahl der Auszubildenden in der Bauwirtschaft mehr als halbiert. Der Anteil der Beschäftigten mit einem Lebensalter unter 35 Jahren sinkt seit Jahren kontinuierlich; 1995 waren es noch 40 %, aktuell sind es weniger als 30 %. 25 % der gewerblichen Arbeitnehmer sind 50 Jahre und älter und jährlich gehen bundesweit 18.000 Mitarbeiter in Ruhestand, aber nur rund 11.000 neue Lehrlinge beginnen ihre Ausbildung. Mit dieser Altersgruppe wird in den kommenden Jahren eine Vielzahl ausgezeichneter Fachkräfte die Bauwirtschaft verlassen. Hinzu kommt noch die Abwanderung vieler Fachkräfte in andere Branchen und das so oft gescholtene und schlechte Image der Bauwirtschaft, das viele Azubis gar nicht erst den Weg in die Baubranche finden lässt.

Dipl.-Ing. Günter Heitz, AGV Bau Saar-Vorstand, freute sich über die große Anzahl an neuen Ausbildungsverträgen, die trotz der Rahmenbedingungen des demografischen Wandels und der derzeitigen Wirtschaftslage abgeschlossen wurden. „Die Saarländische Bauwirtschaft,“ so Heitz, „hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen alle Chancen auf einen ordentlichen Berufsabschluss zu geben. Mit dem System der umlagefinanzierten Ausbildung hat die Bauwirtschaft ein Solidarsystem geschaffen, das es jedem Betrieb ermöglicht, seinen Auszubildenden auf hohem Niveau im Rahmen des dualen Systems auszubilden und das im Vergleich zu anderen Branchen zu einem überdurchschnittlich hohen  Lohn.“ Heitz‘ Appell an die Jugendlichen: „Seid  stolz auf euren Beruf und auf das, was ihr schafft. Begreift euch als Botschafter des Bauens und begeistert eure Familien, Freunde und künftige Kollegen von eurer Arbeit.“

Bildungsstaatsekretärin Andrea Becker hob in ihrer Begrüßung den hohen Stellenwert der beruflichen Bildung und des dualen Ausbildungssystems hervor: „Eine qualifizierte Berufsausbildung ist ein hochwertiger Garant für eine selbstbestimmte Lebensplanung, aber auch für die Zukunftsfähigkeit einzelner Betriebe, ganzer Branchen und der gesamten Großregion. Die im europäischen Vergleich niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland bestätigt unser Erfolgsmodell der dualen Berufsausbildung, um das uns unsere europäischen Nachbarn bewundern.“ Im Hinblick auf den von der Wirtschaft befürchteten Fachkräftemangel in gewerblichen Berufen ermunterte die Staatssekretärin die Betriebe und Unternehmen: „Die beste Strategie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels heißt: selbst ausbilden. Damit geben Sie nicht nur jungen Leuten eine Chance auf ein erfolgreiches Berufsleben, sondern sichern die Zukunft Ihres Unternehmens.“

Der Geschäftsführer des Ausbildungszentrums AGV Bau Saar, Martin Vanoli, wünschte den neuen Lehrlingen eine interessante, abwechslungsreiche und erfolgreiche Ausbildungszeit. Er beglückwünschte sie zu ihrer Entscheidung für eine gewerbliche Ausbildung am Bau. Die berufsfeldbreite Stufenausbildung der Bauwirtschaft biete großen Chancen für eine sichere berufliche Perspektive und stelle vor allem keine intellektuelle Sackgasse dar. Auch eine abgeschlossene Lehre ermögliche das Studium an einer Fachhochschule und die neue Aufstiegsfortbildung der Bauwirtschaft biete früh Chancen zum Erwerb von Zusatzqualifikationen für eine Tätigkeit als Vorarbeiter und Polier. 

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