17.08.2012

Halbjahresbilanz am Bau: Saarland im Aufholprozess?

• Umsätze im Wirtschaftsbau im deutlichen Plus • Weiterhin Ernüchterung bei Baunachfrage • Stabile Beschäftigungslage

Die Umsätze im saarländischen Bauhauptgewerbe haben sich im Juni 2012 spürbar erholt. Wie der AGV Bau Saar mitteilt, sind die baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe im Juni 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,9 % gestiegen. Besonders der Wirtschaftsbau, aber auch der Wohnungsbau konnte mit 14,2 % bzw. 9,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat einen deutlichen Umsatzzuwachs verbuchen. Durch den schwächelnden öffentlichen Bau liegt der Halbjahreswert kumuliert mit – 0,9 % dennoch knapp unter der Nulllinie und damit weit abgeschlagen vom Bundestrend. Inwiefern sich bis zum Jahresende die aufsteigende Bilanz fortsetzen lässt, hängt von der künftigen Baunachfrage ab. Und bei dieser setzt in diesen Tagen, hauptsächlich verursacht durch den öffentlichen Bau eine Ernüchterung ein: Zieht man den Basiseffekt bei den kumulierten Zahlen in Betracht, so fällt das Ergebnis von – 13,9 % gegenüber + 9,1 % im vergangenen Jahr zwar nicht so gravierend aus; dennoch ist dies der niedrigste Wert seit über zehn Jahren.

Getragen wird die konjunkturelle Entwicklung nach wie vor vom Wohnungsbau, der beim Auftragseingang im Juni mit 6,8 % die höchsten Wachstumsraten aufwies (Jan. – Juni: + 0,8 %). Dies dokumentieren auch die weitgehend stabilen Genehmigungszahlen bei der Errichtung von Wohngebäuden, bei denen Ein- und Zweifamilienhäuser dominieren.  Zu dieser positiven Entwicklung haben im Wesentlichen verbesserte Einkommen, Niedrigzinsen und durch die Finanzkrise erhöhte Investitionen in Immobilien beigetragen.

Im Vergleich zu den derzeit vorliegenden vorläufigen Bundeszahlen, die sowohl bei Produktion als auch bei der Nachfrage zum Teil zweistellige Zuwachsraten aufweisen, steht das Saarland immer noch abgeschlagen auf den letzten Rängen. Inwiefern hier ein Aufholprozess einsetzen kann, bleibt von der künftigen Ordertätigkeit der Wirtschaft und vor allen Dingen der öffentlichen Hand abzuwarten.

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