26.07.2019

Baugewerbe zur Klimadebatte: Verhältnismäßigkeit wahren

Es braucht eine ausgewogene Antwort auf die Frage, mit welchen Mitteln die Einhaltung der Klimaziele gewährleistet werden kann. Es liegt großes Potenzial darin, die Baubranche aktiv einzubinden. Ohne einen maßgeblichen Beitrag der Bauwirtschaft werden die Klimaziele nicht eingehalten werden. Die Schritte dahin müssen aber an die Bedürfnisse der mittelständischen Bauunternehmen angepasst sein, die gut 70 Prozent der Branche ausmachen. Statt politischer Symbolgesten braucht es pragmatische Lösungen, die die Verhältnismäßigkeit wahren. Dies ist der Standpunkt des Deutschen Bauhauptgewerbes in der anhaltenden Debatte über mehr Klimaschutz. 

In der KW 29 hat das Klimakabinett der Bundesregierung getagt, dabei aber keine konkreten Beschlüsse verabschiedet. „Es braucht aus unserer Sicht eine Kombination der zur Diskussion stehenden Instrumente. Emissionshandel, CO2-Steuer und CO2-Abgabe müssen so eingesetzt werden, dass Technologieoffenheit, Planungssicherheit und Wirtschaftlichkeit gewährleistet bleiben. Aus unserer Sicht ist insbesondere die Technologieoffenheit entscheidend: Hierdurch werden viele verschiedene, kreative Lösungen von Planern, Architekten und Bauunternehmern möglich. Das Klimakabinett ist aufgefordert, in seinen Beratungen bis zum 20. September ein pragmatisches Konzept zu entwickeln, dass die finanziellen Mehrbelastungen für den Baumittelstand und vor allem die bürokratischen Anforderungen an die Unternehmen auf ein Mindestmaß begrenzt,“ so Hauptgeschäftsführer Pakleppa vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) . 

Es sei darüber hinaus wichtig, den Gebäudesektor als ein Feld zu begreifen, durch das über eine höhere Energieeffizienz ein signifikanter Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könne. Felix Pakleppa dazu: „Die energetische Sanierung des Gebäudebestandes bietet ein riesiges Potenzial. In der öffentlichen Debatte um Klimaschutzmaßnahmen steht der Gebäudebereich bislang zu wenig im Fokus. Dabei liegt das CO2-Einsparpotenzial allein durch das Instrument der steuerlichen Sanierungsförderung nach Expertenangaben bei ca. 3,39 Mio. Tonnen. Rechnet man mit einer Förderung in Höhe von 20-30 Prozent, kann dadurch rund ein Viertel der gesamten Einsparung im Gebäudebereich erschlossen werden. Diese Chance muss endlich genutzt werden.“

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