24.01.2023

Der Wohnungsbau ist tot – es lebe der Wohnungsbau!

In seiner Sitzung am 23. Januar forderte der Beirat des Arbeitgeberverbandes der Bauwirtschaft des Saarlandes (AGV Bau Saar) die Bundesregierung zu einem schnellen Handeln für eine verlässliche Neubauförderung auf. „Fast sämtliche Mehrfamilienhausprojekte sind im Saarland vom Tisch“, so lautet es aus Mitgliedskreisen. Einzig in den Ballungsgebieten wie Frankfurt, München etc. wo die Wohnungsnot am größten sei, laufe der Geschosswohnungsbau – mit Mietpreisen von rund 22 €/m2 (!). Auch wenn sich die Versorgungslage bei Baumaterialien und dadurch auch die Preise deutlich entspannt haben, treiben die verschärften Förderbedingungen auf neue Effizienzstandards und die anhaltende Inflation die Neubaupreise weiter in die Höhe. Gleichzeitig steht bei den Finanzierungen teilweise bereits die 5 vor dem Komma und die Finanzierungsbedingungen verschlechtern sich zusehends, so dass Aufträge storniert werden. Benötigt wird eine massive Neubauförderung von Wohnungen, um die ambitionierten Ziele – auch unter Klimagesichtspunkten – zu erreichen.

Berichten die Ausbaugewerke wie Stuckateure, Fliesenleger etc. aktuell noch über eine gute Auslastung im Gewerbebau, bröckeln die Auftragseingänge in der Industrie und bei der öffentlichen Hand. Auch hier ist im privaten Wohnungsbau fast ein völliger Einbruch zu verzeichnen.

Pessimistisch blicken die Unternehmen im Straßenbau ins Jahr 2023. Wurden im Jahr 2022 von Bund und Land noch viele Projekte in Auftrag gegeben und sogar vorgezogen, erfolgten zum Jahresende 2022 nahezu keine Ausschreibungen mehr. Hinzu kommen Preissteigerungen wie beim Asphalt von über 30 % und der zunehmende Fachkräftemangel seitens der Auftraggeber. Es steht zu befürchten, dass viele Stellen nicht mehr besetzt und bereits genehmigte Mittel an den Bund zurückgegeben werden müssen, da Ausschreibungen aus Personalmangel nicht mehr erfolgen können. „Geld ist genug da, aber kein Personal“, so das Resümee aus Mitgliedskreisen. Der Beirat fordert daher das Land auf, dringende Maßnahmen zur Einstellung qualifizierten Personals zu ergreifen und auf Bundesebene im Verkehrsbereich einen Investitionsschub anzustoßen, um die Mobilitäts- und Klimawende umzusetzen.

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