02.02.2012

Marpinger Philipp Becker putzt alle weg!

Philipp Becker aus Marpingen ist bester saarländischer Stuckateurgeselle. Mit seiner Bronzemedaille auf der diesjährigen Deutschen Meisterschaft hat er sich für eine Aufnahme ins "Nationalteam der Stuckateure" qualifiziert.

Marpingen hat etwa 1.100 Einwohner. Die wenigsten von ihnen wissen wahrscheinlich, dass ein Mitglied der deutschen Nationalmannschaft unter ihnen lebt. Der 19jährige Philipp Becker ist Teil des zehnköpfigen Teams von Stuckateuren, das im Oktober bei der Berufe-Europa­meister­schaft im belgischen Spa antritt. Der sympathische Marpinger hat sich gegen etwa 400 Mitbewerber durchgesetzt.

Am 16. Juni 2011 hat Philipp Becker seine Gesellenprüfung gemacht. Gleich im September erkämpfte er sich dann den ersten Platz bei den Landeswettbewerben im Ausbildungszentrum AGV Bau Saar in Saarbrücken. Neben seinem 1. Platz ist Becker  auch gleichzeitig Jahrgangsbester in allen Bau- und Ausbauberufen im Saarland. Ende September nahm er an einem Ausscheidungswettkampf in Leonberg für die Aufnahme ins Nationalteam teil. Innerhalb von sechs Stunden mussten alle Teilnehmer ein bestimmtes Werkstück anfertigen - von der Schablone bis zur fertigen Skulptur. Beim Bundesleistungswettbewerb in Feuchtwangen Mitte November hat er dann neben der Bronzemedaille den endgültigen Sprung ins Nationalteam geschafft.

"Meine Freunde haben es erst nicht glauben können, als ich ihnen erzählt habe, dass ich in der Nationalmannschaft bin", erinnert sich Becker. Seine Familie ist sehr stolz auf ihn. Denn schließlich ist Philipp im Betrieb seines Onkels Anton Becker in der Firma GVS in Marpingen-Urexweiler ausgebildet worden. 2008 hat er seine Ausbildung zum Stuckateur begonnen.

"Es macht Spaß, etwas zu gestalten, wo Menschen später drin wohnen", sagt der 19-Jährige. Seinen Beruf liebt er vor allem, weil er extrem vielseitig ist. Er arbeite mal draußen, wenn er eine Mauer verputzt, mal drinnen, wo er Stuck an der Decke anbringt.

Um standesgemäß unterwegs zu sein, hat der Bundesverband Ausbau und Fassade jedem Mannschaftsmitglied einen Wagen spendiert. "Die Leute gucken, wenn sie "Nationalteam" auf dem Auto lesen. Dann drehen sie sich extra noch einmal um", so Becker. Auch ein passendes "Trikot" gehört zur Ausstattung der neun Männer und einer Frau: ein weißes Polohemd mit Name drauf. Auch Arbeitskleidung und -schuhe haben die Stuckateure bekommen.

Das Programm für die Nationalmannschaft der Stuckateure zieht sich durch das ganze Jahr. Alle paar Wochen stehen Workshops und Trainingslager an. Im Herbst fahren dann drei Teammitglieder nach Südafrika – Philipp Becker ist mit dabei. In den kommenden Monaten entscheidet sich außerdem, wer von den zehn jungen Stuckateuren bei der EM an den Start geht. Dazu müssen alle zehn wieder bei Wettkämpfen gegeneinander antreten. Am Ende legt aber das ganze Team fest, wer Deutschland vertreten soll. "Wir fahren alle gemeinsam nach Spa", sagt Philipp Becker, "zum Anfeuern."

Der AGV Bau Saar zeichnet Philipp Becker zusammen mit den anderen Landesbesten in seiner Ehrung der Landesbesten am 2. Februar 2012 im Ausbildungszentrum AGV Bau Saar in Saarbrücken-Schafbrücke aus.

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